Psychosomatische Bauchschmerzen zählen zu den somatoformen Störungen, die sich auf keine genaue Organerkrankung zurückführen lassen. Die Ursachen unterscheiden sich ebenso wie das Krankheitsbild. Häufig ist das Wechselspiel zwischen körperlichen und seelischen Prozessen gestört.
Das Beschwerdebild von psychosomatischen Bauchschmerzen
Inhalt
Beim Auftreten psychosomatischer Bauchschmerzen klagt der Betroffene über diffuse Schmerzen im Bauchbereich, die sich verstärkt auf den Ober- oder Unterbauch beziehen können. Näher beschrieben werden können sie nicht. Gelegentlich wird über ein Völlegefühl im Magen sowie über Blähungen berichtet. Beim Abtasten kann sich der Oberbauch hart anfühlen. Ebenso können Durchfall oder Verstopfungen vorhanden sein, wobei diese für sich allein oder abwechselnd auftreten können. Außerdem können ohne die bezeichneten Beschwerden verstärkte Darmbewegungen empfunden werden, welche krampfartige Bauchschmerzen auslösen.
Ursachen für psychosomatische Bauchschmerzen
Die Bezeichnung der Erkrankung sagt bereits einiges über deren Ursachen aus. Eindeutige organische Schäden lassen sich selbst durch umfangreiche Untersuchungen nicht nachweisen. Vielmehr ist davon auszugehen, dass seelische und körperliche Faktoren zusammenspielen, wobei die Anfälligkeit für diese Erkrankung genetisch bedingt sein kann. Es besteht eine erhöhte Reaktionsbereitschaft des vegetativen Nervensystems.
Äußere Faktoren wie privater oder beruflicher Stress, ungesunde Lebensbedingungen und ein negatives soziales Umfeld sind dafür verantwortlich, dass es zu inneren Fehlsteuerungen im Körper kommt.
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Mögliche Folgen
Psychosomatische Bauchschmerzen treten anfangs nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel beziehungsweise in Stresssituationen auf. Später kann sich das Krankheitsbild manifestieren, so dass die Verdauungsbeschwerden eine chronische Form annehmen. Hierdurch wird der Lebensalltag negativ beeinflusst. Zudem können sich, beispielsweise durch den anhaltenden Durchfall, andere Darmerkrankungen und Mangelerscheinungen einstellen. Weiterhin kann es zu psychischen Störungen kommen.
Vorbeugung gegen psychosomatische Bauchschmerzen
Sofern die Beschwerden mit dem Genuss bestimmter Nahrungsmittel zusammenhängen, sollte auf diese verzichtet werden. Häufig sind dies Kohlspeisen, Hülsenfrüchte oder Lauchgemüse. Verdauungsfördernde Produkte wie Trockenpflaumen, Buttermilch oder Topinambur sind ebenfalls zu meiden, wenn eine Neigung zum Durchfall besteht.
Grundsätzlich bestimmt das Temperament eines Menschen, wie dieser auf unterschiedliche Lebenssituationen reagiert. Die genetische Veranlagung spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Erziehung, die aktuellen Lebensbedingungen und das soziale Umfeld. Dennoch kann jeder selbst dazu beitragen, ein möglichst ausgeglichenes Leben zu führen und Dauerstress zu vermeiden. Es sollte auf angemessene Ruhephasen geachtet werden, in denen der Körper und die Psyche sich entspannen. Ein autogenes Training sowie ein regelmäßig betriebener Ausdauersport helfen bei der Harmonisierung des Gesundheitszustandes.
Die Behandlung
Beim Auftreten diffuser Bauchschmerzen sollte ein Arzt aufgesucht werden, damit Organerkrankungen ausgeschlossen werden. Hat sich der Verdacht der psychosomatischen Bauchschmerzen bestätigt, können unterschiedliche Maßnahmen zur Anwendung kommen. Auf die medikamentöse Behandlung sollte weitestgehend verzichtet werden, wenngleich Scheinmedikamente die Psyche des Betroffenen positiv beeinflussen können. Gegen Blähungen helfen Hausmittel wie Kümmel- und Fenchel- und Anistee. Magenberuhigend wirkt Kamillentee, der auch gleichzeitig die Darmschleimhaut vor Entzündungen schützt. Ebenfalls hat sich die Zubereitung eines Schafgarbetees bewährt, der bei den unterschiedlichsten Magen-Darm-Erkrankungen zum Einsatz kommt.
Weiterhin ist es wichtig, ungeklärte psychische Probleme zu behandeln. Dazu kann die Therapie bei einem Spezialisten notwendig sein. Entspannend und beruhigend wirken sich auch Bauch- und Bindegewebsmassagen aus.