Mangan ist ein Spurenelement, das im Prinzip reichlich genug in Lebensmitteln vorkommt, so dass es zu keinem Manganmangel kommen müsste. Durch eine unvernünftige Lebensweise kann das aber dennoch geschehen und schließlich zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Der Grund dafür ist, dass dieses Spurenelement an vielen lebenswichtigen Funktionen im Körper entscheidend beteiligt ist.
Mangan und seine Aufgaben im menschlichen Organismus sind noch lange nicht vollständig erforscht, sodass über wissenschaftliche Studien laufend neue Erkenntnisse über die Funktionen dieses Spurenelements hinzu kommen.
Die wichtigsten Funktionen von Mangan im Körper:
- Als Bestandteil einer der Superoxid-Dismutasen, und zwar der MnSOD, wirkt Mangan im Bereich der Mitochondrienmembran antioxidativ.
- Im Bereich der Zellatmung sorgt Mangan dafür, dass entstehende Superoxidanionen in Wasserstoffperoxid umgewandelt werden und anschließend durch andere Enzyme weiter zu Wasser abgebaut werden können und dann wieder ungiftig sind.
- Mit Hilfe einer manganhaltigen Verbindung wird in der Harnstoffsynthese Ammonium in Harnstoff umgewandelt.
- Mangan hilft auch dabei, Ammoniak abzubauen, indem die Arginase Aginin in zunächst Ornitin und dann ebenfalls in Harnstoff umwandelt.
- Mangan hilft beim Aufbau wichtiger Bestandteile der extrazellulären Matrix wie beispielsweise der Glycosaminoglycane und der Proteoglycane und trägt damit dazu bei, dass das Immunsystem ordnungsgemäß arbeitet, also weder unter- noch überreagiert.
Die Manganaufnahme aus Lebensmitteln
Mangan ist ein Spurenelement, das in vielen Lebensmitteln in einer prinzipiell ausreichenden Menge vorkommt. Dennoch kann es durch Wechselwirkungen mit anderen Lebensmitteln zu einem Manganmangel kommen, weil viele Nahrungsbestandteile die Manganaufnahme hemmen können.
Das hemmt die Aufnahme von Mangan:
- zu viel Calcium
- zu viel Magnesium
- zu viel Phosphat
- zu viel Eisen (Eisen und Mangan hemmen sich gegenseitig)
- zu viel Cobalt (auch Cobalt und Mangan hemmen sich gegenseitig)
- zu viel Cadmium
- zu viel Kupfer
- zu viel Industriezucker
- zu viel Weißmehl
- zu viele Ballaststoffe
- Phytinsäure
- Oxalsäure
- Tannine
- manche Medikamente wie Abführmittel, Antibiotika und Medikamente zur Neutralisierung der Magensäure
- ein zu hoher Alkoholkonsum
Das fördert die Aufnahme von Mangan:
- Milch und Milchprodukte
Daraus lassen sich folgende Schlüsse ziehen:
Es ist wichtig, Mangan nach Möglichkeit in seiner natürlichen Form aufzunehmen und nicht in Form von künstlichen Mineralstoffverbindungen, die der Körper dann zwangsläufig verstoffwechseln muss. Der Organismus des Menschen holt sich bei einem vernünftigen Nahrungsangebot mit ausreichend vorhandenen Mineralstoffen und Spurenelementen auf enzymatische Weise immer nur so viel heraus, wie er auch braucht, aber nicht mehr. Der Rest wird dann ausgeschieden. Der Körper verschwendet keine unnötige Energie, um Dinge zu spalten, die er gar nicht braucht. Ungünstige Wechselwirkungen mit anderen Mengenelementen oder Spurenelementen treten so gar nicht auf. Wer zu viele künstliche Mineralstoffe aufnimmt, kann aber durch eine falsche Zufuhr derartige Wechselwirkungen bewirken, was unter anderem auch zu einem Manganmangel führen kann. Essen Sie deshalb lieber manganhaltige Lebensmittel, die weiter unten aufgeführt sind, in ausreichender Menge.
Kaffee, Tee und Alkohol in vernünftigen Mengen schaden niemandem. Zu viel von allem ist aber schädlich, auch in Bezug auf die Manganaufnahme. Das Gleiche gilt für zu viele Weißmehlprodukte oder Lebensmittel mit reichlich Industriezucker. Wie Sie an folgender Liste allerdings sehen können, ist es auch nicht gesund, es mit der Zufuhr von Ballaststoffen zu übertreiben, denn auch das kann die Manganaufnahme behindern.
Ein kluger Spruch ist folgender:
Alles kann zum Gift werden, wenn man es übertreibt, sogar die gesündesten Lebensmittel.
Eine ausgewogene Ernährung, so wie sie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, ist anzuraten und wird auch in Bezug auf das Spurenelement Mangan nicht zu Mangelerscheinungen führen.
Folgende Lebensmittel sind besonders reich an Mangan:
- Haselnüsse
- Haferflocken
- Heidelbeeren
- Dinkelvollkornmehl
- Amaranth
- Roggen
- Sojabohnen
- Kakaopulver
- Naturreis
- Mandeln
- Weiße Bohnen
- Erdnüsse
- Linsen
- Hagebutten
- Roggenbrot
- Brombeeren
- Cashewkerne
- Austern
- Grünkohl
- Weintrauben
- Meerrettich
- Knoblauch
Genauere Informationen über den Mangangehalt in Lebensmitteln finden Sie in jeder guten Nährwerttabelle.
Wie macht sich ein Manganmangel bemerkbar?
Wer so unvernünftig ist und durch die oben angegebenen Verhaltensweisen einen Manganmangel bekommt, wird es daran merken, dass sein Immunsystem und der Stoffwechsel nicht mehr richtig arbeiten. Auch die Entgiftung der Abbauprodukte funktioniert nicht mehr richtig. Das wirkt sich allgemein auf die Anfälligkeit gegenüber Krankheiten, den Kreislauf, die Durchblutung und die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit aus. Schlimmstenfalls kann sich darüber das metabolische Syndrom entwickeln.
Auch zu viel Mangan kann schaden
Es gibt einige Berufe, die zu Manganvergiftungen geführt haben, da die Arbeiter mit zu großen Mengen davon in Berührung gekommen sind. Diese Berufsgruppen kennen das Risiko. Machen Sie aber bitte nicht den Fehler, nun aus Angst vor einem Manganmangel laufend hohe Dosen manganhaltiger Mineralstoffmischungen einzunehmen. Wie gesagt ist es am besten, sich – wie oben aufgeführt – ausgewogen zu ernähren. Dann kommt es auch nicht zu einem Manganmangel.