Die Inkas und Mayas wussten schon vor 3.000 Jahren, dass Amaranth ein außergewöhnliches Nahrungsmittel ist. Der Name Amaranth leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet unsterblich. Das sagt schon viel über diese Pflanze und über die winzig kleinen Körnchen, die Powerkorn genannt werden, obwohl es sich dabei um kein Getreidekorn handelt.
Wo und wie wächst Amaranth?
Amaranth ist ein Fuchsschwanzgewächs, eine Pflanze, die gegenüber dem Boden keine Ansprüche stellt, die allerdings einen sonnigen Platz benötigt. Es ist sogar möglich, Amaranth in einer sonnigen Stelle im Garten selbst anzusäen. Die Aussaat erfolgt im April. Im Sommer blüht die Pflanze mit dunkelroten Blütendolden, die im September und Oktober geerntet werden können. Die Blütenstände werden abgeschnitten und sobald die kleinen Körnchen trocken sind, fallen sie aus. Die jungen Blätter können als Gemüse verwendet werden. Eine Pflanze bringt etwa 50.000 Amaranth-Körnchen.
Kohlenhydrate und Ballaststoffe
Amaranth hat viel weniger Kohlenhydrate als normales Getreide und wird daher von Menschen, die sich kohlenhydratarm ernähren wollen, sehr geschätzt. Die Kohlenhydrate sind sehr gut verwertbar, die Energie hält lange an, Amaranth-Speisen machen lange satt.
Amaranth ist ballaststoffreich. Auch das trägt zur langen Sättigung bei und wirkt verdauungsregulierend.
Essentielle Fettsäuren
müssen dem Körper mit der Nahrung zugeführt werden. Die erforderlichen Omega 3-Fettsäuren sowie Omega 6-Fettsäuren sind in hohem Maß im Amaranth enthalten.
Eiweißgehalt von Amaranth
Der Proteingehalt von Amaranth ist im Vergleich höher als bei anderen Getreidesorten. Sämtliche essentiellen Aminosäuren sind enthalten. Besonders Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, leiden manchmal unter Eiweißmangel. Das Eiweiß im Amaranth ist besonders hochwertig und kann leicht in Nahrungsprotein umgewandelt werden. Es hat die biologische Wertigkeit von 75, Hühnereiweiß hat die Wertigkeit 100.
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Lysin
ist eine Aminosäure, die täglich vom Körper gebraucht wird, und die zum Aufbau der körpereigenen Eiweißmoleküle dient. Lysin muss mit der Nahrung aufgenommen werden, da es nicht selbst erzeugt werden kann. Amaranth stellt eine große Menge Lysin zur Verfügung, das im Gegensatz zu anderen Getreidesorten eine höhere biologische Wertigkeit besitzt.
Lysinmangel, der manchmal bei veganer Ernährung besteht, ist durch Amaranth behebbar.
Ein weiterer wichtiger Auftrag von Lysin ist der Aufbau von Kollagen. Bei Fehlen von Kollagen entstehen Probleme mit der Haut, sie wird runzlig und trocken, die Knochen werden spröde und das Bindegewebe schwach. Bei Herpes-Infektionen und Arteriosklerose ist Lysin ebenfalls wichtig.
Nach wissenschaftlichen Studien ist Lysin dazu imstande, Metastasenbildung bei Krebs zu stoppen, da es die Ausbreitung von Krebszellen verhindert.
Wenig Lysin im Körper bedeutet schwaches Immunsystem.
Welche Spurenelemente enthält Amaranth?
Der Gehalt von Magnesium ist außergewöhnlich hoch. Calcium ist in einer hohen Dosis vorhanden. Amaranth gehört zu den eisenreichen Pflanzen. Auch hohe Zinkwerte werden festgestellt, was wiederum für das Immunsystem sehr wichtig ist. Amaranth in der Nahrung ist für Schwangere und stillende Mütter sehr zuträglich, da es in der Zeit leicht zu Eisenmangel kommen kann.
Wie bereitet man nun Amaranth zu?
Die Amaranth-Körnchen sollen vor dem Kochen in einem Sieb unter fließendem Wasser gut durchgespült werden. Zum Kochen verwendet man die doppelte Menge Wasser und die Körnchen sollen einmal aufkochen und dann bei schwacher Hitze etwa 25 Minuten leicht kochen. Anschließend soll man sie noch fünf bis zehn Minuten weiter quellen lassen.
Mit gemahlenem Amaranth kann ein Drittel des Mehls beim Brotbacken ersetzt werden. Nur mit Amaranthmehl funktioniert das Backen nicht, da es glutenfrei ist und der Teig sonst nicht klebt.
Amaranth-Pops findet man in Müsli und Energieriegeln. Diese Pops sind eine gesunde Köstlichkeit, die man leicht selber machen kann. Dazu erhitzt man eine Pfanne mit Glasdeckel sehr stark. Es ist keinerlei Fett in der Pfanne notwendig. Den Boden mit Samen bedecken, einmal durchrösten und sofort von der Herdplatte wegnehmen. Die Körnchen brennen leicht an. Durch den Glasdeckel sieht man, wie die Samen aufpoppen. Wer sie gerne süß möchte, stellt aus etwas zerlassener Butter und Honig eine Mischung her, in der die Amaranth-Popps geschwenkt werden sollen. Auf Küchenpapier lässt man sie anschließend trocknen.
Verwendung der Blätter als Gemüse
Die jungen Blättchen eignen sich besser zur Verwendung als die großen, älteren Blätter, die eventuell leicht bitter schmecken können. Die Bitterstoffe können verringert werden, wenn man das Kochwasser einmal wechselt. Die weitere Verarbeitung der Blätter ist wie bei Spinat.
Amaranth enthält, wie viele andere Lebensmittel auch, Antinutritiva. Das sind Stoffe, die bei der Nährstoffverarbeitung störend wirken können. Bei Amaranth handelt es sich um Gerbstoffe. Wenn zu viel davon in dem Lebensmittel vorhanden wäre, wäre es ungenießbar. Nach neuen Erkenntnissen können Tannine, also Gerbstoffe, antioxidativ, antiviral und antibakteriell wirken.
Amaranth wird seit tausenden von Jahren von langlebigen Völkern als Grundnahrungsmittel sehr geschätzt.