Darmparasiten wie Würmer oder Amöben können beim Menschen zu Bauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfällen führen. Entgegen der landläufigen Meinung sind Parasiten nicht nur in tropischen Ländern beheimatet, sondern auf der ganzen Welt und damit auch in Deutschland verbreitet.
Was sind eigentlich Darmparasiten?
Die meisten Darmparasiten stammen aus zwei Gruppen. Zu den sogenannten Protozoen gehören Amöben, Geißeltierchen, Wimpertierchen, Sporozoen und unklassifizierte Einzeller wie Blastocystis hominis. Die andere große Gruppe der Parasiten bilden die Helminthen. Helminthen sind Würmer. Die bekanntesten Wurmarten sind:
- Saugwürmer
- Bandwürmer
- und Fadenwürmer
Wie verbreitet sind Darmparasiten in Deutschland?
Protozoen und auch Helminthen sind auch in unseren Breitengraden immer häufiger zu finden. Sie sind insbesondere in den warmen Mittelmeerländern endemisch, sodass vor allem Urlaubsrückkehrer betroffen sind. In Kindergärten in Deutschland wurden teilweise Durchseuchungsraten von über 50 Prozent mit Parasiten wie Amöben und Geißeltierchen nachgewiesen.
Wie werden Darmparasiten übertragen?
Hauptursache für eine Infektion mit Darmparasiten ist mangelnde Hygiene. Dazu gehört auch der Verzehr von ungewaschenem Obst und / oder ungekochten Speisen.
Einige der Darmparasiten können aber auch durch Baden in verseuchtem Wasser aufgenommen werden. Denkbar ist auch eine Aufnahme über die Füße beim Barfußlaufen über verseuchten Boden.
Insbesondere in Kindergärten verbreiten sich Parasiten durch Schmierinfektionen rasend schnell. Madenwürmer verursachen einen starken Juckreiz in der Analregion. Die betroffenen Kinder kratzen sich und verteilen die Wurmeier mit ihren Fingern auf anderen Gegenständen. Gelangen die Wurmeier über die Finger wieder in den Mund, kann es auch bei einer sonst erfolgreichen Therapie zu einer Reinfektion kommen.
Welche Symptome verursachen die Parasiten?
Die Symptome einer Darmparasitose sind oft unspezifisch. Die Betroffenen leiden unter Bauchschmerzen, chronischer Müdigkeit, Übelkeit, Muskelkrämpfen, Juckreiz in der Analregion und Nachtschweiß. Einige Parasiten können im Stuhl mit bloßem Auge sichtbar sein.
Sind Darmparasiten gefährlich?
Einige Darmparasiten erweisen sich als harmlos. Andere Parasiten können hingegen schwere Erkrankungen verursachen. Ein Beispiel für solche gefährlichen Parasiten sind Kryptosporidien. Die Einzeller werden über Tierkot, verunreinigtes Wasser sowie über Fleisch, Eier und Milch aufgenommen. Die Patienten leiden über Wochen unter starken Bauchschmerzen und Durchfällen. Bei Kindern, alten und geschwächten Menschen besteht durch die starken wässrigen Durchfälle die Gefahr der Austrocknung.
Wie lassen sich Darmparasiten nachweisen?
Bei Verdacht auf einen Befall mit Darmparasiten ist zur Diagnose eine Stuhlprobe erforderlich. Unter dem Mikroskop wird der Stuhl auf Eier oder Larven untersucht.
Deuten die Symptome auf eine Wurminfektion hin, kann die Diagnose über ein sogenanntes Abklatsch-Präparat erfolgen. Hierzu wird ein Klebestreifen auf den Anus geklebt und dann abgezogen. Dieses Präparat wird dann von einem Mikrobiologen unter dem Mikroskop untersucht. Bei Wurmbefall finden sich hier die charakteristisch geformten Wurmeier.
Im Blut wird bei Parasitenbefall in der Regel eine Eosinophilie sichtbar. Bei einer Eosinophilie befinden sich besonders viele eosinophile Granulozyten im Blut. Eosinophile Granulozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Parasitenabwehr. Sie schädigen die Eindringlinge und locken zudem Immunzellen zur Vernichtung der Parasiten an.
Wie wird eine Darmparasitose therapiert?
Darmparasiten können in der Regel gut medikamentös behandelt werden. Für eine wirksame Therapie ist allerdings vorher eine genaue Erregerbestimmung nötig. Bei Protozoen kommen Antibiotika zum Einsatz. Wurmerkrankungen werden mit Antihelmintika behandelt.
Wie kann eine Infektion mit Darmparasiten verhindert werden?
Um eine Infektion mit Protozoen und Würmern zu verhindern, sollte auf die Hygiene geachtet werden:
- Vor dem Essen, nach jedem Toilettengang und nach dem Spiel im Freien sollten die Hände gewaschen werden.
- Fingernägel sollten kurz geschnitten sein.
- Der Pobereich sollte regelmäßig und sorgfältig gewaschen werden.
Liegt bereits eine Infektion vor, sollten während der Therapie Wäsche und Bettwäsche täglich gewechselt werden. Beides sollte möglichst bei 60 Grad oder 90 Grad Celsius gewaschen werden.