Edelkastanien oder auch Maronen werden die Samen der Esskastanie castanea sativa genannt.
Die gerösteten, heißen Maronen sind besonders in den kalten Wintermonaten ein altbekannter Freiluftimbiss, der von November bis in den März hinein in jeder tin pan alley, also in Alleen voller Lochblechröststände zwischen London und Mailand angeboten wird.
Von der Armenspeise zum kulinarischen Highlight
Die Marone ist ein leckerer, süßlicher Doppelkeimling, der sich gut auch glacieren lässt – so sind marons glacé eine weltbekannte Lyoner Spezialität. Edelkastanien werden aber auch eifrig in pürierter Form in Geflügel gestopft und zu aromatischen Kuchen verarbeitet.
Während Edelkastanien amerikanischer Herkunft Zwergmaronen genannt werden, kann man japanische als Riesenmaronen bezeichnen.
In früheren Zeiten waren Maronen eine Armenspeise, Mehlersatz und Brotmittel – sie ergeben auch heute noch gelegentlich eine Polenta zur Fastenzeit wie die korsische brilloli oder die italienischen Flachbrote necci von heißen Steinen.
Apropos Korsika: Hier befindet sich das heimliche Zentrum der Kastanienkultur, wo die Edelkastanie zu feinem Mehl vermahlen zum Grundnahrungsmittel wurde.
Genusshighlights sind Maronen als Creme, in guten Cognac eingelegt oder sogar zu Kastanienbier verarbeitet. Gezüchtete Sorten der Edelkastanie liefern feinstes Püree und flambierte Desserts. Maronen können in der Küche auch zu Suppen, Marmeladen oder zur pikanten Käseröstung werden.
Der gesunde Genuss
Wer die Kastanien selbst röstet und nicht vorher anritzt – es gibt dafür Spezialmesser – muss sich auf eine Schalensprengung einrichten, die einem kleinen Feuerwerk ähnelt.
Die urgesunden Maronen enthalten pro 100 g:
- 196 kcal/818 kJ
- 48 g Wasser
- 3,4 g Eiweiße
- 1,9 g Fette
- 41,2 g verwertbare Kohlenhydrate
- 8,4 g Ballaststoffe
- 2 mg Natrium
- 707 mg Kalium
- 33 mg Calcium
- 87 mg Phosphor
- 1,4 mg Eisen
- 45 mg Magnesium
- 4 µg Vitamin A
- 1,2 mg Vitamin E
- 27 mg Vitamin C
- sowie Spuren von B-Vitaminen.
Die nahrhaften Edelkastanien enthalten außerdem viel Stärke, etwa die doppelte Menge wie Kartoffeln. Sie haben kein bindendes Gluten und auch wesentlich weniger Öl als andere Nüsse.