Vitamine und Mineralstoffe sind für ein gesundes Leben wichtig. Wer sich basenüberschüssig ernährt und möglichst naturbelassene Bio-Lebensmittel mit hohem Rohkost-Anteil zu sich nimmt, braucht sich meist keine Gedanken darüber zu machen, ob seinem Körper das eine oder andere Vitamin fehlt. Dennoch greifen immer mehr Menschen zu Vitaminpulvern.
Sind Vitaminpulver sinnvoll oder nicht?
Inhalt
In dieser Frage gehen die Meinungen der Ernährungsexperten auseinander. Manche sind der Ansicht, eine normale Ernährung reiche aus, um den täglichen Bedarf an Vitaminen und anderen wichtigen Nährstoffen zu decken. Andere Fachleute vertreten den Standpunkt, dass die modernen Nahrungsmittel den menschlichen Körper nicht mehr ausreichend mit Vitaminen versorgen und daher manche Vitaminpulver durchaus sinvoll sind.
Einig sind sich die Experten lediglich in einem Punkt: Vitaminpulver seien dann sinnvoll, wenn die tägliche Nahrungszufuhr den Organismus nicht mehr ausreichend mit Vitaminen versorge und schon latente Mangelzustände vorhanden seien. Der Verbraucher solle jedoch den täglichen Bedarf an Vitaminen und anderen lebenswichtigen Stoffen immer zuerst über gesunde Lebensmittel decken. Problematisch ist allerdings, dass die empfohlenen täglichen Vitamin-Dosen in vielen Fällen zu niedrig angesetzt sind.
Unterversorgt mit Vitaminen sind definitiv Menschen, die sich aus Zeitgründen (berufliche Überbeanspruchung, häufige Ortswechsel etc.) nicht genügend mit ihrer Ernährungsweise beschäftigen können – die so genannten schlechten Esser (chronisch oder vorübergehend) und Personen, die zu den folgenden „Risikogruppen“ gehören:
- Leistungssportler
- Senioren
- (chronisch) kranke und geschwächte Menschen
- Personen mit speziellen Erkrankungen
- Schwangere, Stillende
- Personen, die eine kalorienreduzierte Diät machen
Alle diese Personen befinden sich in einer Situation, in der es sinnvoll ist, die Hilfe einer qualifizierten Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen. Denn nur so erhalten sie die Vitaminpulver, die zu ihrer speziellen Lebenssituation am besten passen. Die zusätzliche Einnahme von Vitaminpulver kann jedoch auch dann sinnvoll sein, wenn man keiner der genannten „Risikogruppen“ angehört. Wichtig ist jedoch, dass man dabei einige wesentliche Dinge beachtet.
Auf welche Vitamin-Nahrungsergänzungsmittel man unbedingt verzichten sollte
Die meisten heute als Nahrungsergänzung verkauften Vitamine werden synthetisch hergestellt. Auch wenn ihre molekulare Struktur der ihrer natürlichen Vorbilder sehr ähnelt, kann der menschliche Körper sehr wohl unterscheiden, welches der zugeführten Vitamine natürlichen Ursprungs ist und welches nicht. Denn sie unterscheiden sich in wesentlichen Details.
So haben beispielsweise einige Bausteine eine andere chemische Struktur als das natürliche Vitamin (Vitamin E). Bei anderen Vitaminen hängen sich zusätzliche Elemente an, oder die Reihenfolge der Bausteine weicht geringfügig ab.
Der Körper reagiert auf diese winzigen Unterschiede mit Nebenwirkungen, da er die chemische Signatur nicht richtig identifizieren kann. Außerdem wird bei synthetischen Vitaminen oft nicht berücksichtigt, dass die Vitamine häufig mit anderen Vitaminen oder/und Mineralstoffen zusammenarbeiten, um ihre Funktion im Körper optimal zu erfüllen.
So benötigt Vitamin E immer Vitamin C. Und Vitamin C ist immer wirksamer, wenn Sie es mit Flavonoiden zusammen einnehmen. So enthält manches Acerola Vitamin C-Fruchtpulver noch zusätzlich Flavonoide aus Zitrusfrüchten und wird vom Körper besser verwertet.
Um zu vermeiden, dass Sie unnötig Geld ausgeben und Ihrem Körper dennoch nichts Gutes tun, sollten Sie unbedingt nur Vitamine natürlichen Ursprungs kaufen. Fruchtsaft-Pulver beispielsweise enthält Vitamine, Mineralien und Spurenelemente in ihrem natürlichen Verhältnis.
Beim Kauf Ihres Vitaminpulvers sollten Sie unbedingt darauf achten, dass…
- es keine chemischen Zusätze enthält.
Manche Farbstoffe (E110, E104) können Krebs, Asthma, Allergien und Verhaltensstörungen verursachen. - keine künstlichen Süßstoffe darin vorkommen.
Beliebte Süßungsmittel sind E951 (Aspartam) und E952 (Cyclamat). Sie sind potenziell krebserregend. - keine bedenklichen Trennmittel wie E554 (Natriumaluminiumsilikat) vorkommen.
Diese können Alzheimer verursachen. - keine Verdickungsmittel zugesetzt worden sind.
Sie können aus gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellt worden sein und müssen nicht als solche gekennzeichnet werden. - das Antioxidanz E321 nicht enthalten ist.
Es gilt als krebserregend. - man auf die Konservierungsmittel E214 bis E219 verzichtet hat.
Sie können Allergien, Veränderungen im Hormonhaushalt und eventuell Brustkrebs verursachen. - kein Zucker darin enthalten ist.
- es ausreichend deklariert ist.
Welche Vitaminpulver-Nahrungsergänzungsmittel sind empfehlenswert?
Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Ihr Vitaminpulver aus Fruchtextrakt, Pflanzenpulver oder Fruchtsaftkonzentrat besteht. Bei besonders seriösen Anbietern sind die Inhaltsstoffe noch zusätzlich mit ihren lateinischen Fachbezeichnungen aufgeführt.
In Ihrem Vitaminpulver sollte immer nur die ganze Frucht oder die ganze Pflanze enthalten sein. Isolierte Vitamine wie beispielsweise Ascorbinsäure (künstliches Vitamin C) sollten möglichst nicht eingenommen werden.
Außerdem sollten Sie beim Kauf Ihres vitaminhaltigen Nahrungsergänzungsmittels unbedingt darauf achten, dass es so wenig Zusatzstoffe wie möglich enthält und Bio-Qualität hat. Die notwendigen Zusatzstoffe sollten ausschließlich natürlicher Herkunft sein. Dazu gehören beispielsweise
- der Farbstoff Kurkumin (E100)
- das Kapselmaterial Cellulose für Vegetarier/Veganer
- das Trennmittel Magnesiumstearat
Bestehen Unklarheiten in Bezug auf die Zusammensetzung des Produkts, empfiehlt es sich grundsätzlich, den Verkäufer und notfalls auch den Hersteller zu kontaktieren.