Die traditionell japanische Küche gilt als eine der gesündesten Küchen der Welt. Dies beweist nicht zuletzt die hohe Lebenserwartung der Japaner – nirgends werden die Menschen im Durchschnitt älter, als in Japan. Was ist ihr Geheimnis?
Die Theorie: Drei Gebote der traditionell japanischen Küche
Inhalt
Eine einfache Regel: So bunt wie möglich.
Je mehr Farben durch die Zutaten im Essen enthalten sind, desto gesünder ist es. Weißer Reis, Tofu, Fisch oder Ei, grüne Algen, Kräuter oder Gurke, rote Paprika, Erdbeere oder Tomate, schwarzer Sesam, gelber Kürbis und so weiter – alles gewöhnliche Zutaten, die immer wieder neu und lecker kombiniert werden.
7 feste Bestandteile der japanischen Küche: Reis, Nudeln, Soja, Fisch, Gemüse, Obst und Tee. Ingredienzien die in Japan bis zum Ende einer Woche allesamt konsumiert werden und die so, ganz automatisch, für eine ausgewogene Ernährung sorgen.
Frische: Japaner legen außerordentlich viel Wert auf Frische. Bestandteile wie Fleisch/Fisch, Obst und Gemüse werden frisch gekauft, sofort zubereitet und möglichst direkt verzehrt.
Da besonders frisch, wird in Japan bevorzugt nach Saison gekocht. Deshalb isst man dort zu Weihnachten auch Erdbeeren.
Und das ist das ganze Geheimnis: Bunt, ausgewogen und frisch.
Trotz einfacher Bestandteile ist die japanische Küche jedoch sehr abwechslungsreich. Das liegt auch daran, dass viele Japaner nur wenig würzen. Sie bevorzugen den Eigengeschmack der Zutaten.
Die Praxis: Einen Tag lang japanisch essen
Japaner starten traditionell mit einer Misosuppe, einer Schüssel Reis und einer Umeboshi in den Tag. Die Misosuppe enthält neben Wakame (Braunalge) meist noch etwas Tofu und andere Einlagen wie Bambussprossen, Shiitake-Pilze oder ein halbes Ei. Umeboshi ist eine kleine, sehr saure und gleichzeitig salzige, eingelegte Aprikose, die als sehr gesund gilt. Dazu gibt es Sencha (grüner Tee).
Zum Mittag, auf Arbeit, gibt es eine Bento-Box (Lunch Box), gefüllt mit vier Teilen Reis, drei Teilen Gemüse und zwei Teilen Hühnchen. Wenn es heiß ist, wird gerne eiskalter Mugicha (Gerstentee) getrunken.
Spät nachmittags, beispielsweise mit Freunden in einem Restaurant, wird Ramen serviert. Das ist eine Nudelsuppe mit verschiedenen Einlagen wie Gemüse, Fisch, Algen, Ei und/oder Fleisch.
Zum Abendessen stehen gegrillte Makrele, Reis, Tsukemono (eingelegtes Gemüse) und erneut eine Misosuppe auf dem Tisch. Wie spät man wirklich noch essen sollte, erfährst du hier: Macht spätes Abendessen dick?
Den Abschluss des Tages bilden ein guter Sake und etwas gesalzene Edamame (Sojabohnen) als Snack.
Die Speisen variieren natürlich, doch sie decken stets alles ab, was der Körper braucht.
Gesund zu essen ist nicht schwer, krank zu werden dagegen sehr
Sich in Japan ungesund zu ernähren, erfordert schon etwas Aufwand. Solange man sich an die landestypische, traditionelle Küche hält, wird man nur schwer Zutaten finden, die als dickmachend oder allgemein ungesund gelten.
Selbst japanische Süßigkeiten (wagashi) sind keine typischen Süßigkeiten.
Dennoch haben es mit der Zeit einige kalorienhaltige Speisen aus dem Ausland in die japanische Küche geschafft. Die beliebteste unter ihnen ist „Purin“ – Pudding.
Besonders in den Großstädten halten immer mehr westliche Ernährungsgewohnheiten und Zutaten Einzug. Speziell Schokolade in den ungewöhnlichsten Geschmacksorten erfreut sich zunehmender Beliebtheit, ebenso Bonbons, Cremetorten und Chips.
Hier sollte, der Gesundheit zu Liebe, verzichtet werden.