Wichtiger Hinweis: Der nachfolgende Artikel kann einen Besuch beim Arzt NICHT ersetzen! Der Text enthält lediglich allgemeine Informationen, für die keine Richtigkeit garantiert werden kann.
1) Beschreibung des Krankheitsbildes
Inhalt
Der umgangssprachliche Begriff der Magen-Darm-Grippe beschreibt eine Entzündung des Magen-Darm-Traktes. Der medizinische Fachbegriff hierfür lautet Gastroenteritis. Trotz der Verwendung des Begriffs „Grippe“ hat diese Erkrankung aber nichts mit einer Influenza zu tun. Je nach Ursache können die Symptome sehr plötzlich auftreten und den Körper durch starken Durchfall und Erbrechen schwächen. Zu Beginn einer Magen-Darm-Grippe klagen Betroffene meist über Übelkeit oder ein besonderes Völlegefühl und Appetitlosigkeit. Besonders bei Kindern ist teilweise auch Fieber festzustellen. Von Durchfall spricht man unabhängig von der Ursache dann, wenn der Patient mehr als drei ungeformte bis flüssige Stuhlgänge am Tag hat. Krampfartige Bauchschmerzen sind als Folge der stark gesteigerten Darmtätigkeit oft zu beobachten.
Sowohl Art als auch Dauer der Behandlung richten sich danach wie akut und schwerwiegend die wahrscheinliche Ursache der Erkrankung ist. Manchmal stecken auch ernstere Erkrankungen hinter den Symptomen, weswegen insbesondere bei längerer Dauer eine ärztliche Abklärung und ein Einsatz verschiedenartiger Medikamente erforderlich sein kann. Sofortiges Handeln ist bei besonders schwerem Verlauf oder dem Auftreten von Blut in den Ausscheidungen angezeigt. Besonders bei bereits geschwächten Patienten und Kindern kann eine ansonsten harmlose Magen-Darm-Grippe zu Komplikationen führen. Grund dafür ist der meist rapide Verlust an Flüssigkeit und Elektrolyten.
2) Ursachen für eine Magen-Darm-Grippe
Für eine sogenannte Magen-Darm-Grippe kommen zahlreiche Ursachen in Frage. Am häufigsten werden die Symptome durch Bakterien oder virale Infektionen ausgelöst. Ein Zusammenhang mit der Aufnahme verdorbener Nahrung ist ebenfalls häufig herzustellen. In diesem Fall spricht man auch von einer Lebensmittelvergiftung. Steht ein Lebensmittel im Verdacht, Auslöser für die Entzündung oder den Infekt zu sein, sollten Essensreste und Stuhlproben auf Erreger untersucht werden.
Stellt der Körper eine Infektion im Verdauungstrakt fest, versucht er, die Erreger möglichst schnell wieder loszuwerden. Deswegen verlaufen die meisten Fälle einer Magen-Darm-Grippe von „oben nach unten“ und beginnen mit Übelkeit und Erbrechen. Da sich die Erreger meist aber bereits im tieferen Verdauungssystem befinden, folgt nach einiger Zeit dann der klassische Durchfall. Dabei will der Darm die potentiellen Erreger möglichst schnell ausscheiden. Für die Verdauung setzt der Körper relativ viel Wasser ein. Bei Durchfall wird diese Flüssigkeit dem Nahrungsbrei nicht wie üblich im Dickdarm wieder entzogen, sondern zur Beschleunigung der Ausscheidung genutzt. Deswegen ist ein gewöhnlicher Durchfall flüssig und führt somit zum Verlust von Flüssigkeit und Körpersalzen.
Neben infektiösen Ursachen kommen auch zahlreiche andere Faktoren als Auslöser einer Magen-Darm-Grippe in Betracht. So können psychische Belastungen zu ähnlichen Symptomen führen, aber auch möglicherweise ernste Erkrankungen wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Magen-Darm-Geschwüre oder auch Krebserkrankungen und Nebenwirkungen von Medikamenten können dahinterstecken. Manchmal sind die Symptome auch als Sekundäreffekte anderer Grunderkrankungen zu sehen.
3) Ungefähre Dauer der Krankheit/Beschwerden
Die Dauer einer Magen-Darm-Grippe richtet sich in erster Linie nach der zugrundeliegenden Ursache und dem Allgemeinzustand des Patienten. Normalerweise klingen die Symptome nach ein bis drei Tagen wieder ab und verschwinden binnen einer Woche wieder vollständig. Häufig sind insbesondere die Übelkeit und das Erbrechen nur zu Beginn der Erkrankung festzustellen. Bei speziellen Infektionen (z. B. Salmonellen) kann es länger dauern, bis die Symptome wieder vollständig abgeklungen sind. Dauert eine Durchfallerkrankung länger als drei Tage ohne Besserung, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.
4) Vorbeugemöglichkeiten
Da die meisten Fälle von Magen-Darm-Grippe auf Infektionen zurückzuführen sind, lässt sich durch sorgfältige Hygiene eine Ansteckung gut vermeiden. Am wichtigsten ist sowohl bei Erkrankten als auch bei Gesunden das Händewaschen nach dem Toilettengang. Die meisten Ansteckungsfälle sind auf eine Verbreitung der Bakterien über die Hände zurückzuführen.
Gerade bei der Küchenhygiene werden ebenfalls viele Fehler gemacht. Speziell beim Umgang mit frischen und leicht verderblichen Lebensmitteln wie Hackfleisch, Geflügel und rohen Eiern ist Vorsicht geboten. Aber auch Salat, Obst und Gemüse können schon beim Kauf mit Keimen belastet sein und sollten entsprechend gründlich gewaschen werden. Besonders empfindliche Fleischsorten wie Geflügel oder Hackfleisch sollten nur durchgegart verzehrt werden. Eine sorgfältige Einhaltung der Kühlkette ist ebenfalls dringend notwendig. Immer gilt: Nach dem Umgang mit einem potentiell belasteten Lebensmittel sind die Arbeitsflächen und -geräte gut zu reinigen und die Hände zu waschen. Somit wird beispielsweise vermieden, Keime von rohem Hackfleisch auf die Nachspeise zu verteilen. Bei Reisen ins Ausland sind lebensmittelbedingte Infektionen ein Hauptgrund für eine Magen-Darm-Grippe.
Ist ein Familienmitglied erkrankt, kann durch die Einhaltung der Hygieneregeln eine weitere Verbreitung auf andere Menschen vermieden werden. Dies ist umso wichtiger, wenn im Haushalt nur eine Toilette zur Verfügung steht. Neben dem obligatorischen Händewaschen mit viel Seife sollte dann auch der Toilettensitz vor und nach der Benutzung gereinigt werden. Der Einsatz spezieller Desinfektionsmittel ist in der Regel aber nicht nötig.
Was man dagegen tun kann
5) In der Schulmedizin
Bei der Behandlung der meisten Fälle von Magen-Darm-Grippe hat die Ursache keine Auswirkungen auf die Therapie. Lediglich dann, wenn eine bakterielle Infektion (z. B. Salmonellen) gesichert ist, wird ein geeignetes Antibiotikum eingesetzt. Ansonsten ist die schulmedizinische Behandlung der Symptome in der Regel immer die gleiche.
Am wichtigsten ist der Flüssigkeitsersatz. Der Körper verliert durch eine Magen-Darm-Grippe viel Wasser und Elektrolyte. Bei bereits geschwächten Patienten und Kindern kann eine Infusion sinnvoll sein, zumal damit der Verdauungstrakt umgangen wird. Gegen die Übelkeit und zur Normalisierung der Darmtätigkeit können bestimmte Medikamente verordnet werden. Gegen die Durchfälle wird meist ein Loperamid-Präparat verschrieben. Bei besonders starken Bauchkrämpfen können auch Schmerzmittel eingesetzt werden.
6) Hausmittel
1. Trinken, trinken, trinken! Der Körper verliert bei einer Magen Darm Grippe enorm viel Flüssigkeit und diesen Verlust gilt es auszugleichen.
Wasser ist gut, aber speziell auf ihre Inhaltsstoffe optimierte Magen-Darm-Tees sind noch empfehlenswerter, besonders wenn es akut ist.
2. Magen-Darm-Tropfen
Solche Tropfen können im Idealfall den Magen und Darm recht zügig beruhigen. Das Gute an den Tropfen ist, dass sie verhältnismäßig günstig sind und dennoch eine gute Wirkung erzielen können.
Achten sollte man hier besonders auf möglichst natürliche Inhaltsstoffe!
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7) Alternative Medizin
In der Homöopathie werden oft die klassischen Hausmittel ebenso empfohlen wie der Einsatz bestimmter pflanzlicher Präparate wie Kalium phosphoricum oder Camphora. Wichtig: Bei besonders schwerem Verlauf sollte grundsätzlich ein Arzt aufgesucht werden, um ernste Ursachen auszuschließen.
8) Chinesische Medizin
In der traditionellen chinesischen Medizin gilt eine Magen-Darm-Grippe oft als Zeichen einer geistigen und körperlichen Unausgeglichenheit. Bei akuten Symptomen sind neben der Verwendung spezieller Teemischungen auch Entspannungstechniken üblich, um beispielsweise die Bauchkrämpfe zu reduzieren. Grundsätzlich wird aber das Augenmerk auf eine falsche oder unzureichende Ernährung im Vorfeld gerichtet. Der Einsatz von Akupunktur ist bei kurzfristiger Magen-Darm-Grippe meist nicht angezeigt, kann aber bei längerfristigen Durchfallerkrankungen positive Effekte haben. Auch in der chinesischen Medizin gilt es als vorrangig, den Flüssigkeitsverlust zu kompensieren.
Generell solltest du überlegen, deine Darmflora auf Vordermann zu bringen. Hier findest du einige Grundlagen über die Darmflora und hier einige Tipps, wie du sie nachhaltig aufbauen kannst.