Gelenkschmerzen sind häufige Beschwerden des Alters und auch bei jungen Menschen, insbesondere bei leistungssportlicher Aktivität, können Hüfte, Schulter und Wirbelsäule viel Ärger machen. Insbesondere auch die Knie als Kopplungsgelenk für den aufrechten Gang stehen dadurch, dass wir uns im Alltag vor allem auf hartem Teer und Beton bewegen, unter einer Dauerbelastung, die die Biologie für den Menschen nicht vorgesehen hatte. Und je mehr der Mensch es lernt, lebensgefährliche Infektionen, Herz-Kreislauf- oder Krebserkrankungen medizinisch zu therapieren und je älter er dadurch im Durchschnitt wirkt, desto mehr macht sich Gelenkverschleiß im hohen Alter als Dämpfer für die Lebensqualität bemerkbar. Grund genug also, sich früh genug einmal Gedanken zu machen, wie man die Gelenke schonen und trotzdem fit und sportlich aktiv sein kann…
Ständiger Anlaufschmerz beim Losgehen
Inhalt
Die Arthrose, also der chronische Gelenkverschleiß von Knie und Hüfte sind heutzutage zwar gut mit Prothesen behandelbar, machen vorher aber jahrelang Probleme. Vor allem beim Aufstehen und Losgehen bereiten die Gelenke dann Schmerzen und sind Grund für eine teils erhebliche Einnahme von Schmerzmedikamenten. Dennoch ist es sinnvoll, beweglich und aktiv zu bleiben. Nicht nur landet man durch Passivität in der Falle von Übergewicht und deren Folgeerkrankungen – auch sorgt sanfte Belastung der Gelenke meist für eine Besserung der Beschwerden und hebt zudem die Lebensqualität und Lebenslust. Nur was kann man noch machen, wenn schon das Loslaufen weh tut?
Radfahren und Schwimmen sind die optimalen Sportarten
Joggen ist mit Sicherheit eine der ungünstigsten Lösungen bei Gelenkbeschwerden der Knie und Hüfte, da die ständige Stoßbelastung schmerzt und die Knorpelflächen weiter geschädigt werden.
Besser geeignet sind dabei Sportarten mit sanfteren Rollbewegungen: Radfahren ist eine sehr gute Variante, die sich auch mit Urlaub verbinden lässt. Man sollte jedoch auf die Sitzhaltung achten: Die gebeugte Haltung des Rennradfahrers ist für Menschen mit Gelenkbeschwerden im Kreuzbein- und Wirbelsäulenbereich eher nicht zu empfehlen und auch die Trittbelastung sollte jederzeit so angepasst werden, dass man sich im schmerzfreien Bereich bewegt. Andernfalls droht eine Verschlimmerung der Gelenkproblematik.
Schwimmen ist eine weitere gut geeignete Sportart bei Gelenkbeschwerden jeder Art. Durch den Auftrieb des Wassers werden die Gelenke entlastet, der Kraftaufwand lässt sich sehr gut den Beschwerden anpassen. Dennoch bekommen Leistungsschwimmer irgendwann Beschwerden der Schultergelenke und auch die Wirbelsäule wird bei übertriebenem Brustschwimmen arg belastet. Kraulen oder Rückschwimmen dagegen sind optimal auch bei Rückenschmerzen. Gleichzeitig ist das Schwimmen die Sportart, bei der die meisten Muskelgruppen gleichzeitig trainiert werden – Muskeltraining wiederum ist gut für die Stabilität der Gelenke und schützt uns vor Arthrose und Gelenkschmerzen.
Gymnastik und Fitness
Auch Bodengymnastik auf der Matte im heimischen Wohnzimmer, im Park oder sanftes Training im Fitnessstudio sind Möglichkeiten der sportlichen Betätigung, die den Gelenken zu Gute kommen.
Grundsätzlich gilt: Stoßbelastung und schnelle Dreh- und Wendebewegungen belasten die Gelenke und führen auch in jungem Alter zu verfrühtem Gelenkverschleiß. Dazu zählen neben dem Laufen auch Ball- und Kontaktsportarten wie Fußball, Handball und Rugby. Paralleles Muskelstabilitätstraining und ausreichende Regenerationszeiten können diese Belastung aber auf ein verträgliches Maß minimieren, sodass die positiven Effekte jeglicher sportlicher Betätigung auf Gesundheit und Lebensqualität am Ende eigentlich immer überwiegen.