Diese Diät belegt einen geteilten 15. Platz beim großen Bauch.de Diätvergleich
Kurze Einleitung
Von der Glyx-Diät (sprich: Glücks-Diät) haben viele Menschen schon gehört, aber die wenigsten Leute können sich etwas darunter vorstellen. Dabei ist „Glyx“ die Kurzform des Begriffes „Glykämischer Index“. Dieser Begriff stammt aus der Diabetesforschung der 1980er Jahre uns bezieht sich auf den Grad des Anstiegs des Blutzuckerspiegels beim Verzehr verschiedener Lebensmittel. Auf der Grundlage dieser Forschungsergebnisse entwickelte die Oecotrophologin Marion Grillparzer das Konzept der Glyx-Diät. Die Grundlagen der Diät und des Ernährungskonzepts hat sie dabei in verschiedenen Büchern vorgestellt. In den Büchern und auch online finden sich diverse Informationen zum glykämischen Index verschiedener Lebensmittel.
Wie funktioniert die Glyx-Diät?
Inhalt
Der glykämische Index beschreibt, in welchem Maß der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr eines Lebensmittels ansteigt. Dabei hat Traubenzucker mit einem Wert von 100 den höchsten glykämischen Index. Niedrige Glyx-Werte sind unter 55, bis zu einem Wert von 70 sind Lebensmittel noch empfehlenswert (d.h. sie haben einen mittleren Glyx-Wert statt einem niedrigen Glyx-Wert).
Ziel dieser Diät ist es, Lebensmittel mit möglichst niedrigem glykämischen Index zu verzehren. Hintergrund dieses Konzeptes ist, dass der Blutzuckerspiegel beim Verzehr von Lebensmitteln mit niedrigen Glyx-Werten nur langsam ansteigt und länger konstant bleibt, wohingegen er beim Genuss von Nahrung mit hohem Glyx-Wert sehr schnell steigt und dann auch wieder relativ schnell abfällt – und auf diesen schnellen Abstieg reagiert der Körper mit einem Hungergefühl. Darüber hinaus besteht die Annahme, dass die hohe Insulinausschüttung, die mit einem raschen Ansteigen des Blutzuckerspiegels einhergeht, dazu führt, dass Fettkalorien gespeichert und nicht verbrannt werden – insofern bremsen Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index die Fettverbrennung, die zum Abnehmen notwendig ist, aus.
Wie lange dauert die Glyx-Diät?
Es gibt bei der Glyx-Diät keinen festen Zeitrahmen. Sie kann solange durchgeführt werden, bis der gewünschte Gewichtsverlust erreicht wurde. Sie kann aber durchaus auch als lebenslange Ernährungsumstellung zum Einsatz kommen.
Wieviel nimmt man ab?
Pauschal ist dies nicht zu sagen. Es kommt zum einen auf die Abnehmwilligen selbst und ihre Ausgangsbedingungen an, vor allem Ausgangsgewicht, Zielgewicht und Aktivitätslevel. Natürlich wird jemand, der sportlich aktiv ist oder beruflich nicht sitzt, sondern ständig auf den Beinen ist, bei gleicher Glyx-Ernährung mehr abnehmen als jemand mit einem Bürojob, der auch außerhalb der Arbeit kaum in Bewegung ist.
Theoretisch kann man bei der Glyx-Diät alle Lebensmittel, die einen ausreichend geringen glykämischen Index aufweisen, in unbegrenzter Menge essen, oder zumindest bis zu dem Punkt, an dem die Sättigung einsetzt. Auf Kalorien oder Fett usw. braucht man dabei nicht zu achten. In der Praxis wird jedoch oft auch Augenmerk auf den Kalorien- oder Fettgehalt gelegt – das wundert auch wenig, wenn man bedenkt, dass „ungesunde“ Lebensmittel wie fettige Würstchen einen niedrigeren glykämischen Index haben als beispielsweise Kartoffeln.
Vorteile und Nachteile der Glyx-Diät?
Der Vorteil dieser Diät ist sicherlich die leichte Handhabung. Anhand der Glyx-Wert-Tabellen, die sowohl in Form von Listen in Büchern als auch online zur Verfügung stehen, können Lebensmittel mit einem möglichst niedrigen glykämischen Index gekauft und zubereitet werden. (Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass sich der Glyx-Wert bei manchen Lebensmitteln verändert, wenn diese gekocht werden. Ein gutes Beispiel sind Karotten – in der Rohform haben sie einen niedrigen glykämischen Index, gekocht hingegen einen hohen.) Über die Größe der Mahlzeiten, Kalorien, Fett usw. muss der Abnehmwillige sich keinerlei Gedanken machen. Außerdem ist es irrelevant, um welche Uhrzeit gegessen wird. Hungern ist ebenfalls nicht notwendig. Dies ist einer der großen Vorteile, die dieser Diät zu ihrer Beliebtheit verhelfen.
Nachteil dieser Diät ist, wie bei so vielen anderen Diäten ebenfalls, hauptsächlich der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel – wobei das Sündigen sicherlich zu jeder Diät dazugehört und auch mal erlaubt sein muss. Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index, beispielsweise Weißbrot, Kartoffeln oder polierter Reis, sollten möglichst nicht gegessen werden, wenn die Diät effektiv sein soll. Diese Lebensmittel können aber beispielsweise durch Vollkornbrot, Nudeln (sowohl in der Vollkorn- als auch in der Weißmehlvariante) oder Vollkorn-/Naturreis ersetzt werden, so dass man dennoch nicht vollständig auf sie verzichten muss.
Süßigkeiten, das große Laster vieler Abnehmwilliger, sind größtenteils tabu; ein kleiner Ersatz ist Bitterschokolade mit einem Kakaoanteil von mehr als 70 Prozent, die einen niedrigen glykämischen Index hat. Auch Nuss-Schokolade ist mit einem mittleren glykämischen-Index als Ersatz für Vollmilchschokolade, weiße Schokolade oder Weingummi möglich. Nüsse sind eine gute Knabber-Alternative zu Chips.
Diätplan kompakt
Alle Lebensmittel mit niedrigem oder mittlerem Glyx-Wert können kombiniert werden.
Beispielhaft:
- Frühstück: Magerquark, Dick- oder Buttermilch, Vollkornbrot mit Käse
- Mittagessen: Fleisch oder Fisch, Gemüse, Vollkornreis oder Nudeln
- Abendessen: Vollkornbrot mit Käse
- Zwischenmahlzeiten: frisches Obst (kein Obst aus der Dose, das ist gezuckert und hat einen hohen Glyx-Wert)
Wie schwer ist es die Glyx Diät durchzuhalten?
Wenn der Abnehmwillige auf Lebensmittel mit hohem glykämischen Index wie Vollmilchschokolade oder Weißbrot beispielsweise verzichten kann, ist diese Diät überhaupt nicht schwer durchzuhalten. Anfangs ist das Nachsehen in den Glyx-Tabellen sicherlich noch anstrengend, aber nach kurzer Zeit wird derjenige, der nach der Glyx-Diät abnehmen will, die Tabellen in etwa im Kopf haben und nur noch, wenn er nicht sicher ist, nachschlagen müssen. Es wird von vielen Menschen, die mit der Glyx-Diät abgenommen haben, berichtet, dass nach einer gewissen Weile der Appetit auf Lebensmittel mit hohem glykämischem Index von allein versiegt – wenn Abnehmwillige dies im Hinterkopf behalten, wird es sicherlich noch leichter werden, die Diät durchzuhalten.
Welche Beschwerden können u.a. auftauchen?
Wie bei allen Diäten, die bestimmte Lebensmittel nicht oder nur ganz selten erlauben (in diesem Fall solche mit einem hohen glykämischen Index), ist eine gewisse Heißhungergefahr vorhanden. Man kann bei der Glyx-Diät jedoch durchaus mal sündigen, sofern man sich die nächsten Tage wieder von Lebensmitteln mit hohem Glyx-Index fernhält.
An sich ist die Glyx-Diät hingegen eher gesundheitsfördernd denn beschwerdeweckend, denn als gesund angesehene Lebensmittel (wenn man mal von merkwürdig anmutenden Niedrig-Glyx-Lebensmitteln wie Eis oder fettigen Würsten absieht), die in dieser Diät die Grundlage fürs Abnehmen sind, liefern dem Körper die benötigte Energie in Form von vielen Vitaminen, Mineralstoffen, wertvollem Eiweiß, hochwertigen essenziellen Fettsäuren (beispielsweise in fettem Fisch) und komplexen Kohlenhydraten (beispielsweise in Vollkornbrot). Es ist also wahrscheinlicher, dass der Gesundheitszustand sich verbessert, als dass der Abnehmwillige unter Nebenwirkungen leidet.
Welche Kosten kann man erwarten?
Es ist manchmal ratsam, die Bücher zum Thema Glyx-Diät anzuschaffen, da sie wichtige Informationen zu diesem Ernährungskonzept und ausführliche Tabelle zu Glyx-Werten verschiedener Lebensmittel liefern. Viele Informationen sind jedoch bereits im Internet auffindbar, so dass die Kosten für Bücher keine notwendigen Kosten sind.
Man hat die Möglichkeit, Nahrungsergänzungsmittel wie die sogenannten „Glyxamine“, die B-Vitamine, Biotin, Tryptophan, Carnitin und Chrom zusätzlich zu pflanzlichen Bestandteilen enthalten, zu erwerben, und es werden diverse Produkte rund um die Glyx-Diät angeboten. Diese sind mehr oder weniger sinnvoll zum Durchführen der Diät. Es ist jedoch ebenso möglich, sich auf der Grundlage der im Internet auffindbaren Glyx-Tabellen nach dem Glyx-Konzept zu ernähren und keinerlei zusätzliche Ausgaben dafür zu haben. Eine Ausnahme bilden hier vielleicht Menschen, die Dosenobst bevorzugen, denn dies ist in der Regel gesüßt und hat daher einen hohen glykämischen Index, wohingegen das frische Obst bei einem mittleren oder niedrigen Glyx-Wert eingeordnet ist. Konserven sind natürlich günstiger als Frischobst, daher wären in solchen Fällen die Kosten leicht höher als bei der bisherigen Ernährung.
Wahrscheinlich ist es diese Kombination von wenig Aufwand, sich satt essen können und das Glyx-Konzept im Rahmen einer Ernährungsumstellung bis zum Lebensende durchhalten zu können, die dieser Diät ihren Erfolg verschafft.