Das „süße Dasein“ im ausgewogenen Maß ist ein Garant für unser Wohlbefinden, Glukose ist sein Repräsentant auf biochemischer Ebene. Glukose ist ein Kohlenhydrat und gehört damit neben Eiweiß und Fett zu den grundlegenden Stoffwechselelementen, die dem Körper regelmäßig zugeführt werden müssen. Sie bildet als Einfachzucker den Baustein von komplexeren Kohlenhydraten wie Saccharose, Lactose, Stärke und Cellulose. Die ebenfalls gebräuchlichen Namen für das Monosaccharid, z.B. Traubenzucker oder Dextrose haben zumeist historischen Ursprung. Der Eine erinnert an die Trauben, in denen Glukose erstmals nachgewiesen wurde. Der Andere bezieht sich auf das Verhalten von Glukose unter bestimmten Bedingungen.
Glukose im menschlichen Stoffwechsel
Von der ausreichenden Konzentration gelöster Glukose im Blut (Blutzuckerspiegel) hängt die Versorgung einiger wesentlicher Bestandteile des Körpers ab. Rote Blutkörperchen und Nierenmark beziehen ihre Energie ebenso aus dieser Form von Kohlenhydraten wie das Gehirn. Hierbei spielt die Fähigkeit von Glukose die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden eine wesentliche Rolle.
Ist Glukose in einer überdurchschnittlichen Konzentration im Blut gelöst, nutzt der Körper das zur Bildung von Kohlenhydratreserven, die hauptsächlich in der Leber und in der Skelettmuskulatur gespeichert werden. Es ist allerdings auch möglich, das Glukose-Überschüsse im Rahmen des Gesamtstoffwechsels zu Fett synthetisiert werden.
Glukose als wichtiger Laborwert
Von zentraler Bedeutung ist der Laborwert Glucose bei der medizinischen Diagnostik. Im Blut gelöste Glukose wird als Blutzucker bezeichnet. Der Messwert dieser Lösung gibt Auskunft über die Fähigkeit des Körpers, die zugeführten Kohlenhydrate zu verarbeiten. Ist das nicht in ausreichendem Maß der Fall, besteht das Risiko einer Erkrankung mit Diabetes mellitus. Bei einem Wert über 125mg/dl, ist von einer Erkrankung auszugehen. Allerdings darf eine einzelne Messung hier nicht für sich allein genommen werden. Erst wenn mehrfach der Wert überschritten wurde, gilt die Diagnose als gesichert. Es ist darauf zu achten, dass der Patient innerhalb von acht Stunden vor den Laboruntersuchungen keine Kohlenhydrate zugeführt hat, die Bestimmung des Blutzuckers also in jedem Fall „nüchtern“ erfolgt. Bei schwankenden Werten zwischen 110 mg/dl und 125 mg/dl sind weiterführende Untersuchungen zur Sicherung einer Diagnose notwendig. Das kann beispielsweise der orale Glukosetoleranztest sein, durch den die Reaktion des Körpers auf eine gezielte, massive Zufuhr des Monosaccharids gemessen wird.
Wurde Diabetes diagnostiziert und mit der Behandlung begonnen, stellt der Laborwert Glukose eine wichtige Messgröße zur Verlaufskontrolle der Krankheit dar. Die Einhaltung der für den Körper verträglichen Grenzen ist so wichtig, dass der Patient in Eigenverantwortung regelmäßig selbst Messungen durchführen muss. In besonders schweren Fällen kann das zu jeder Mahlzeit notwendig sein.
Glukose ist ein entscheidender Energielieferant für den menschlichen Stoffwechsel, eine zu hohe Konzentration im Blut bedeutet aber ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko.