Gleich bei der Fragestellung selbst ist eine Klärung erforderlich, denn die Säure, genauer die Salzsäure ist nur einer von vielen Bestandteilen des so genannten Magensafts, um den es hier eigentlich geht. Dieser ist eine etwas schleimige, leicht gelb- bis grünlich gefärbte Flüssigkeit mit einem durchaus markanten Geruch.
Der Anteil der darin enthaltenen Salzsäure zur Aufschlüsselung der Nahrung ist nicht hoch; der Chemiker würde hier von einer ca. 0,5-prozentigen Salzsäurelösung sprechen. Je nach Befüllung des Magens mit Nahrungsmitteln herrscht im Magen ein pH-Wert (Messwert für den Säuregrad, 7 gilt für neutrales Wasser) von ca. 1 – 4. Darüber hinaus enthält der Magensaft neben dem Schleim das Enzym Pepsin, das zur Aufspaltung von Eiweißen dient, und ein Mucoprotein, den so genannten intrinsischen Faktor, der die Resorption des Vitamins B12 im Darm bewerkstelligt. Eine weitere wichtige Eigenschaft ist ihre antibakterielle Wirkung; Keime, die mit der Nahrung in den Magen gelangen, werden in den meisten Fällen abgetötet.
Der Magen wird ausgekleidet durch die Magenschleimhaut, die ihrerseits aus den so genannten Epithelzellen besteht. Sie schützen die Zellen der Magenwand vor dem Magensaft, also quasi vor einer Selbstverdauung des Magens.
Sodbrennen (Lesetipp: Hausmittel bei Sodbrennen) ist jene Fehlsteuerung, wenn der Magensaft in die Speiseröhre nach oben kriecht; die Mediziner nennen dies „Reflux“. Tritt dies öfter auf, sollte dieses eher nur lästige Gefühl ernst genommen und der Arzt konsultiert werden, denn auch die Speiseröhre ist mit einem schützenden Epithel beschichtet. Wenn diese Zellen häufig und nachhaltig geschädigt werden, kann dies zur Entstehung eines Speiseröhrenkrebses führen.
Als „erste Hilfe“ gegen Sodbrennen haben sich z. B. Natronsalzlösung oder auch Heilerde, die man sich ebenfalls leicht selbst zu einer trinkfähigen Lösung anmischen kann, sehr bewährt. Dabei geht es um eine rasche Reduzierung des Salzsäureanteils im Magensaft. Hilfreich sind deshalb auch alle säurefreien Getränke, im Zweifel trinkt man einfach nur viel Wasser. Obstsäfte oder auch Hagebuttentee sind in diesem Fall also recht ungeeignete Helfer. Wein und andere alkoholische Getränke können ebenfalls Sodbrennen befördern und überhaupt auch erst auslösen.
Wenn es bei länger anhaltender Gastritis (Magenschleimhautentzündung) dazu kommt, dass der (aggressive) Magensaft Zugang zur Magenwand findet, dann kann es zur Entwicklung des sehr schmerzhaften Magengeschwürs kommen. Neben der falschen Ernährung (z. B. Zucker, Fett, Alkohol und Rauchen) spielt bei der Entstehung einer Gastritis auch der tägliche Stress eine große Rolle. Allein eine ruhigere Lebensführung („einen Gang herunter schalten“) kann sich schon sehr heilsam auf unseren sensiblen Magen-Darm-Bereich auswirken.