Seit einiger Zeit ist mit Stevia ein neuartiger Süßstoff im Kommen. Das Produkt soll herkömmlichen Zucker ersetzen können und damit die Kalorienzahl des gesüßten Lebensmittels deutlich herabsetzen (Empfehlung: Wieviel Kalorien hat eigentlich Stevia?). Dabei ist Stevia als deutlich gesünder zu bewerten als viele künstliche Zuckeraustauschstoffe wie Aspartam.
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Herkunft
Stevia wird aus den Blättern der Stevia rebaudiana gewonnen, einer Pflanze, die auch als Honig- oder Süßkraut bezeichnet wird. Die Pflanze, eine unauffällige, grüne Staude von maximal einem Meter Wuchshöhe, stammt ursprünglich aus Südamerika, und bereits die dort lebenden Ureinwohner kannten und schätzten ihre süßende Wirkung.
Geschichte und Verbreitung
Schon die unverarbeiteten Blätter können eine stark süßende Wirkung entfalten. Diese Art der Verwendung ist auch die ursprünglichste. Erst später wurden die Süßstoffe aus der Pflanze zur besseren und einfacheren Dosierung in Tabletten- oder Pulverform verarbeitet.
Obwohl Stevia bereits im frühen 20. Jahrhundert aufgrund ihrer Süße auf Plantagen angebaut wurde, dauerte es bis zur Zulassung des Süßsstoffs in vielen Ländern außerhalb Südamerikas noch mehrere Jahrzehnte. So ist Stevia in Australien und Neuseeland erst seit 2008 zugelassen.
Da die Wirkungen der Pflanze noch nicht vollständig erforscht sind, ist sie immer noch vielfach in der Diskussion. In der EU ist der aus Stevia gewonnene Süßsstoff E 960 seit Dezember 2011 zugelassen, jedoch ist der Verkauf der Pflanze und ihrer Blätter nach wie vor verboten.
Verwendung
Noch sind Produkte mit Stevia selten und oft teurer als die herkömmlich gesüßten Varianten. Einige mit Stevia vermischte Zuckersorten sind erhältlich. Ebenso wird mit der Herstellung von steviagesüßter Schokolade experimentiert. Auch andere süße Produkte werden bereits mit Stevia gesüßt, wobei in der EU höchstens 30 Prozent des Süßstoffs in einem Lebensmittel Stevia sein dürfen. Damit wird der Kaloriengehalt beispielsweise von Limonaden reduziert.