Auch wenn diese Tatsache allgemein weniger bekannt ist als ihr Gegenteil: Untergewicht kann ebenso gravierende gesundheitliche Nachteile mit sich bringen wie Übergewicht. Viele Menschen haben Probleme damit, ein gesundes Normalgewicht zu erreichen und zu halten. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein und von körperlichen Erkrankungen über Lebensmittelunverträglichkeiten bis hin zu psychischen Problemen reichen. In jedem Fall sollte bei Untergewicht gründliche Ursachenforschung mithilfe der Medizin betrieben werden. Liegen jedoch keine körperlichen oder seelischen Probleme vor, gibt es bewährte Möglichkeiten, ein paar Pfunde zuzulegen und zugleich dabei gesund zu bleiben und die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern.
Gesund leben und dabei zunehmen
Wer mehr Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht, nimmt langfristig zu. Es ist jedoch nicht empfehlenswert, zu diesem Zweck ausschließlich auf fettreiche Lebensmittel wie Fast Food zu setzen, die nur wenige Vitamine und sonstige lebenswichtige Stoffe enthalten. Gesunde Alternativen stellen beispielsweise Milchprodukte aller Art, Nüsse und Fruchtsäfte dar, welche kalorienreich sind und zugleich wichtige Nährstoffe enthalten. Auch bei Obst und Gemüse sind relativ energiereiche Sorten wie Bananen oder Avocados den „leichtgewichtigeren“ Äpfeln oder Gurken vorzuziehen. Selbst wenn Sport der Gewichtszunahme eigentlich entgegenwirkt, sollte dennoch nicht völlig darauf verzichtet werden. Körperliche Bewegung fördert Gesundheit und Wohlbefinden – wer nur auf dem Sofa sitzt, verliert zudem an Muskelmasse, was die Leistungsfähigkeit herabsetzt und auch die Bildung von straffen, wohlgeformten Gliedmaßen verhindert. Lediglich Ausdauersportarten wie Radfahren oder Joggen sollten nicht im Übermaß betrieben werden, da Sportler auf diese Weise viele Kalorien verbrennen, aber nur wenig „Format“ in Form von Muskeln hinzugewinnen.
Das Auge isst mit
Viele Menschen haben aus verschiedenen Gründen einfach wenig Appetit oder können nur kleine Portionen auf einmal zu sich nehmen. Um den Kalorienkonsum zu erhöhen, helfen hier mehrere kleine, appetitlich angerichtete Zwischenmahlzeiten am Tag. Raffiniertes Würzen mit frischen Kräutern regt zusätzlich den Appetit an. Milchprodukte mit vollem Fettgehalt, wie beispielsweise Quark oder Pudding, sind reich an Eiweiß und Kalzium, relativ leicht verdaulich und können nebenbei gelöffelt werden. Gemüse gewinnt an Kalorien, wenn es mit Pasta oder Sahnesoße kombiniert oder mit Käse als Auflauf überbacken wird. Auch Suppen können mit hochwertigem Pflanzenöl oder Sahne angereichert werden und haben zudem den Vorteil, dass sie auf Vorrat gekocht und bei Bedarf aufgewärmt werden können. Limonade, Malzbier oder Milchshakes fügen dem Tagesplan quasi unbemerkt weitere Kalorien hinzu. Wichtig ist auch die Einhaltung regelmäßiger täglicher Essenszeiten: Wer zunehmen will, kann gerne fünf- bis sechsmal am Tag am Esstisch Platz nehmen.
Genuss für Körper und Seele
Stress und Hektik, Sorgen und Probleme schlagen vielen Menschen auf den Magen und rauben ihnen den Appetit. Hier hilft nur, als Erstes die Ursachen für Stress und Anspannung zu bekämpfen, beispielsweise durch ein erfüllendes Hobby oder regelmäßige lockere Bewegung an frischer Luft. Gemeinsam mit Freunden zu kochen und in gemütlicher Runde zu schlemmen kann die Lust am Essen ebenso wieder wecken. Zudem können so neue Gerichte und Rezepte entdeckt werden, die um Längen besser schmecken als die fade Alltagskost aus der Kantine oder aus dem Supermarkt. Auch jahrelange Beschäftigung mit Diäten und Ernährungsvorschriften kann zu krankhaftem Untergewicht führen: Wer ständig gewohnt ist, Kalorien zu zählen und sich mit eiserner Selbstdisziplin auch die kleinsten „Genüsse“ zu versagen, verliert irgendwann den Spaß am Essen. Sich bewusst dafür zu entscheiden, etwas „Verbotenes“ wie ein Stück Sahnetorte zu genießen oder die Lieblingsrezepte aus der Kindheit wiederzuentdecken kann ebenso dazu führen, dass Essen nicht mehr nur als notwendige Pflicht gesehen wird.